Sectio caesarea – Intra- und postoperative Analgesie
20.05.22 - Dosisanpassung Dafalgan per os
- Grundsatz
- Intra- / direkt postoperatives Vorgehen (durch Anästhesie bei Bedarf in Rücksprache mit Operateur)
- Postoperativ
- Medikamente
- Schmerztherapie bei Austritt
- Analgesie bei und nach Sectio caesarea
- siehe auch http://www.sop.klifairs.ch/?page_id=457
- bei SSS (single shot spinal): 50-100 mg Diclofenac Supp (am Ende der OP)
- bei PDA: 2 mg Morphin epidural (nach Abnabelung) und 100 mg Diclofenac Supp (am Ende der Op)
- bei ITN:
- 1g Paracetamol iv , 75 mg Diclofenac iv und Fentanyl intravenös (nach Abnabelung)
- Subkutane Infiltration mit Chirocaine® (Levobupivacain) 1 Amp à 5mg/ml (50 mg insgesamt) vor Hautnaht
- Basisanalgesie mit Paracetamol 500 mg 4x täglich und Diclofenac 75mg 2x täglich fix
- in Reserve: Oxynorm Kapseln 5mg per oral alle 2-3 Stunden
- Bei persistierend starken Schmerzen (NRS>6) nachträgliche Verordnung einer iv-PCA mit Morphin durch den zuständigen Anästhesisten nach Visite
- Stopp der Oxynorm Tropfen sobald Morphin iv.-PCA in Betrieb
- Falls sich schon im Gebärsaal trotz Gabe von Oxynorm ein hoher Schmerzscore von >6 abzeichnet, kann die PCA (nach telefonischer Rücksprache) schon im Gebärsaal installiert werden
- Bestellung iv-PCAs im AWR Frauenklinik oder nach 19 Uhr bzw. am Wochenende im AWR im Haupthaus. Installation durch Anästhesisten (1503/1501)
Perfalgan / Dafalgan (Paracetamol)
Dosierung Perfalgan: Einzeldosis 1g als Kurzinfusion, Abstand zwischen zwei Gaben min. 6h
Dosierung Dafalgan: Einzeldosis 500 mg per os, Abstand zwischen zwei Gaben min. 4h
maximale Tagesdosis: >40kgKG: 4g, 30-40kgKG 2g / 24h
KI: Schwere Leberfunktionsstörungen (Leberzirrhose und Aszites) / akute Hepatitis oder dekompensierte, aktive Lebererkrankung, Hereditäre konstitutionelle Hyperbilirubinämie (Morbus Meulengracht)
Voltaren / Olfen retard Depotabs (Diclofenac)
Dosierung: Einzeldosis 75mg als Kurzinfusion oder per os, Abstand zwischen zwei Gaben 12h, maximal 150mg täglich
Nicht bei Präeklampsie, besonders nicht bei renal betonter PE
KI: Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff oder einem der Hilfsstoffe. Anamnese von Bronchospasmus, Urtikaria, akuter Rhinitis, Nasenschleimhautpolypen oder allergieähnliche Symptomen nach Einnahme von Acetylsalicylsäure oder anderen nichtsteroidalen Antirheumatika. Aktive Magen- und/oder Duodenalulzera oder gastrointestinale Blutungen oder Perforation. Entzündliche Darmerkrankungen (wie M. Crohn, Colitis ulcerosa). Leberinsuffizienz (Child Pugh Klasse C) (Leberzirrhose und Aszites). Niereninsuffizienz (GFR <15 ml/min/1.73m2). Patienten mit hohem Risiko postoperativer Blutung, Antikoagulation, unvollständiger Hämostase, Blutbildungsstörungen oder cerebrovaskuläre Blutung.
Oxynorm (Oxycodon)
CAVE: Untersteht dem Bundesgesetz über die Betäubungsmittel und die psychotropen Stoffe
Dosierung:
- Oxynorm Tropfen 5mg (0.5ml) bis 10 mg p.o. alle 1,5 bis 3 Stunden
- nicht mehr als 10 mg in Einzeldosen, gewichtsunabhängig
Kontraindikationen: Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff und/oder einem der Hilfsstoffe, schwere Atemdepression mit Hypoxie und/oder Hyperkapnie,schwere chronisch obstruktive Lungenerkrankung, schweres Bronchialasthma, paralytischer Ileus
Adäquate Basisanalgesie: Wenn von der Wöchnerin gewünscht / benötigt, so bekommt sie bei Austritt ein Rezept für die Basisanalgesie mit Dafalgan 1g, maximal 4 pro Tag und Olfen 75mg maximal 2 pro Tag (ggf. Protonenpumpeninhibitor solange Olfen-Einnahme). Braucht eine Wöchnerin beim Austritt noch zusätzliche Schmerzmittel, so muss zuerst nach der Genese der Schmerzen gesucht werden.
Autor: I. Kaufmann
Autorisiert: A. Winkler
Aktualisiert: V. Uerlings
Version: 20.05.2022
Gültig bis: 31.12.2023