Bestimmung Menopausenstatus und Wahl der endokrinen Therapie

Inhaltsverzeichnis

Grundlagen

Für die Auswahl der endokrinen Therapie ist der Menopausenstatus der Patientin essentiell.

Tamoxifen kann unabhängig vom Menopausenstatus eingesetzt werden.

Aromatasehemmer führen bei prämenopausalen Patientinnen zur onkologisch unerwünschten Stimulation der ovariellen Östrogen-Produktion (FSH-Erhöhung durch Hemmung des Enzyms Aromatase).

Eine chemotherapie-induzierte Amenorrhoe tritt abhängig vom Alter der Patientin und der Art der Chemotherapie unterschiedlich oft ein und ist grundsätzlich reversibel. Im Unterschied zur natürlichen Menopause kann eine ovarielle Restfunktion bestehen, welche sich im Verlauf erholen oder allenfalls durch die Einnahme eines Aromatasehemmers stimuliert werden kann.

Bestimmung des Menopausenstatus

Definition Postmenopause ohne Vortherapie

  • Amenorrhoe seit 12 Monaten
  • ggf. ergänzt durch erhöhte Werte für FSH, LH und ein tiefes E2


Unklarer Menopausenstatus nach Chemotherapie / nach Absetzen einer HT / unter endokriner Therapie

  • Bestimmung von E2 und FSH nach 6 Monaten Amenorrhoe, Wiederholung in Monat 9 und Monat 12
  • in Einzelfällen ggf. Bestimmung AMH oder Durchführung Follikel-Sonographie
  • unter der Therapie mit einem GnRH-Analogon ist eine laborchemische Bestimmgung von FSH, E2 nicht aussagekräftig


Auswahl der endokrinen Therapie bei postmenopausalen Patientinnen mit hormonrezeptor-positivem Mammakarzinom

Standard

  • Aromatasehemmer
    • Letrozol 2.5 mg/ Tag
    • Exemestan25 mg/ Tag
    • Anastrozol 1 mg/ Tag

Ausnahme

  • Tamoxifen
    • Kontraindikationen
    • Unverträglichkeit
    • niedriges Rezidiv-Risiko


Auswahl der endokrinen Therapie bei prämenopausalen Patientinnen mit hormonrezeptor-positivem Mammakarzinom







Autor: K. Schwedler
Autorisiert: K. Schwedler
Version: 22.10.2017
Gültig bis: 31.12.2018