Ektope Schwangerschaft (PUL, EUG)
- Tubargravidität (>90%) (1): ampullär, isthmisch
- Interstitielle/Cornuale EUG (1-3%)
- Cervix-Gravidität (< 1%)
- Ovarielle-EUG (1-3%)
- Abdominale EUG (1.4%)
- Schwangerschaft in der Sectionarbe
- Pregnancy of unknown location (PUL)
- Schwangerschaft Intramurale Gravidität (extrem selten)
- Anamnese: Risikofaktoren (St.n. Tubargravidität, St.n. Sectio oder andere Eingriffe am Uterus, St.n. Operationen an der Tube, St.n. Adnexitis/PID, St.n. rupt. Appendizitis/Divertikulitis, Colitis/M. Crohn, bekannte Endometriose, bzw Endometriose-typische Anamnese, Rauchen (Tubenmotilität!), IVF/ICSI, IUD)
- Klinik: asymptomatisch, unspezifisch, Blutungen, Unterbauchschmerzen lateralisiert, hämorrhagischer Schock
- Sonographie: leeres Cavum, Pseudogestationssack, freie Flüssigkeit, paraovarielle masse (Grösse ausmessen, Herzaktion/Vitalität?), Farbdoppler-Sonographie
- Labor: beta-HCG (Korrelation mit sonographischem Befund: ab 1500 bis 2000IE/L sollte Gestationssack sichtbar sein (98%) (2); inadäquater Anstieg), Hg1, Blutgruppe, Leber- und Nierenwerte
Medikamentös vs chirurgisch: bei adäquater Risikostratifizierung vergleichbar hinsichtlich Effizienz, Sicherheit und Fertilität (3, 4, 5). Bei Erfüllung der Kriterien zur medikamentösen Therapie, sollte diese bevorzugt werden. Erfolgsrate bei richtiger Selektionierung > 90% (6, 7, 8, 9)
Operation (Laparoskopie)
Indikationen:
- Drohende oder erfolgte Ruptur, viel freie Flüssigkeit (Douglas und Morrison-Pouch)
- Kreislaufinstabilität, stärkste Schmerzen/akutes Abdomen
- beta-HCG > 5000 IE
- Positive Herzaktion
- Abgeschlossene Familienplanung bevorzugt Salpingektomie bds
- Geplante IVF/ICSI und bekannte Hydrosalpinx
- Nicht kontrollierbare Blutungen, bzw klinische Verschlechterung unter MTX-Therapie aller Arten der ektopen Schwangerschaft
- Bei Schwangerschaft in Cervix/Sectionarbe und interstitiell über Hysterejtinue aufklären! - Versagen der medikamentösen Therapie
- Grösse: 3-4cm
- Mangelnde Compliance für Follow-up
- Heterotope Gravidität mit intakter intauteriner Schwangerschaft
- Kontraindikationen für Methotrexat
Vorgehen
- Bei erwarteten grösseren Blutmengen 8mm Saugsystem installieren lassen
- Fassen der Tube mit der atraumatischen Tubenfasszange (einzeln verpackt)
- Primär Injektion von hochverdünntem Noradrenalin (1 Ampulle auf 1000ml NaCl; laminiertes Schema im OP) nach Legen der Zugänge durch die Bauchdecke in EUG, bzw in die Mesosalpinx (Blutversorgung) (Vermindert intraoperativen Blutverlust und senkt Risiko für Trophoblastpersistenz)
- Salpingotomie mit der EUG-Monopolar-Nadel antimesenterial, Hydrodistension (CAVE: nicht Trophoblastgewebe im Bauchraum verteilen), wenn möglich Bergen im Beutel (Verschleppung, unvollständige Evakuation vermeiden)
- Kompression zur Blutstillung besser als bipolare Blutstillung, ggf Anwendung von pro-koagulatorischen Substanzen
- Eröffnete Stelle offen lassen, kein Benefit durch Verschluss (10, 11)
- Ausreichend spülen
- Oberbauch beurteilen: St.n. Chlamydieninfekt?
Wichtig
- kein „Milking out“ bei ampullärer EUG (Risiko der Trophoblastpersistenz)
- wenn möglich Salpingotomie (2 Studien zeigen ähnliche Fertiliätsraten nach Salpingotomie und –ektomie (12, 13)
- Salpingotomie höhere Rate an Trophoblastpersistenz (Risiko von 4-15%) (14)
- Risiko für EUG in der Folgeschwangerschaft ist vergleichbar (8% bei Salpingotomie vs 5% bei Salpingektomie) (12, 13)
- Salpingektomie bei: unkontrollierter Blutung, stark beschädigter Tube, Revision nach Tubenerhaltendem Vorgehen, bei arbgeschlossener Familienplanung, KI für MTX; relative Gründe: Befund > 3-4cm, zukünftig geplantes IVF/ICSI, ipsilaterale Rezidiv-EUG
Follow-up
- Nach Salpingektomie und histologischem Nachweis der EUG sind keine weiteren beta-HCG-Verlaufskontrollen mehr nötig; je nach Ermessen des Chirurgen (intraoperativer Verlauf) allenfalls 1 Messung nach 1 Woche, um einen deutlichen Abfall zu dokumentieren
- Nach Salpingotomie: erste Labor-Kontrolle nach 48h, beta-HCG sollte um 50% gesunken sein; wöchentliche Kontrollen des beta-HCG bis der Wert einmalig (!) unter 2 U/L (laborspezifisch, externe Labors z.T. > 5 U/L als Cut-off).
- Trophoblastpersistenz: bei Plateaubildung oder Wiederanstieg des beta-HCG-Werts im Blut, Indikation zur medikamentösen Therapie mit MTX nach dem Single-Dose Schema (s. Tabelle 1).
Keine Daten zum optimalen Intervall nach chirurgischer Therapie einer EUG und der nächsten Konzeption.
Zwecks Heilung der Tube 1-2 Zyklen bis zur nächsten Schwangerschaft abwarten.
Medikamentöse Therapie mit Methotrexat
Wechselwirkung mit anderen Medikamenten beachten (z. B. Protonenpumpenhemmer, NSAR etc.)!
Indikation
- 1° bei stabiler cervikaler oder Sectionarben-EUG (erhöhtes Blutungsrisiko bei primärer Operation)
- Alle ektopen Schwangerschaften, welche die Einschlusskriterien erfüllen
- Postoperative Trophoblastpersistenz nach Salpingotomie
Auswahlkriterien
- Kreislaufstabilität
- Kein AP auf Ruptur, drohende Ruptur/freie Flüssigkeit < 300ml
- beta-HCG < 5000 IE/L (bis 5000 IE Erfolgsrate > 90% für MTX) (6, 7, 8, 9)
- Kinderwunsch, Wunsch nach Tubenerhalt
- Compliance hinsichtlich Follow-up
- Grösse des Befundes < 3-4cm
Kontraindikation
- Rupturierte EUG, viel freie Flüssigkeit
- Kreislaufinstabilität
- beta-HCG > 5000 IE/L
- Positive Herzaktion
- Laktation
- Compliance nicht gewährleistet
- Heterotope SS mit intakter intrauteriner Gravidität und Kinderwunsch
- Auffälligkeiten im Blutbild
- Auffällige Leber- und Nierenwerte, bekannte Leber- oder Niereninsuffizienz
- Immundefekte, Magenulkus, Lungenerkrankungen
- Überempfindlichkeit gegen MTX
Nebenwirkungen
- Mukositis, Konjunktivitis
- Übelkeit, Erbrechen, Durchfall
- Bauchschmerzen, Kopfschmerzen
- Transaminasenanstieg, Neutro-/Thrombozytopenie
- Reizhusten
Wichtig: nicht mit NSAR kombinieren (Gefahr der Neutropenie, aplastischen Anämie, dyspeptischen Beschwerden), kein GV und keine schwere körperliche Anstrengung, Stopp Folsäure-Einnahme
Voraussetzungen
- Asymptomatische Patientin, V. a. bei Pregnancy of unknown location (PUL), vermuteter ektoper Schwangerschaft oder Tubarabort
- Initiales beta-HCG < 1500 IU/L, sinkendes oder plateau-bildendes b-HCG
- Keine bis minimal freie Flüssigkeit
- Sonographische Regredienz des Befundes
- Compliance für regelmässige Kontrollen
Vorgehen
- Initial HCG-Kontrollen alle 48-72h
- Bei dokumentiertem, deutlichem Abfall fortan wöchentliche Verlaufskontrollen mit Ultraschall und Kontrolle b-HCG bis unter die Nachweisgrenze
Single-dose systemic MTX does not have a larger treatment effect compared with expectant management in women with an ectopic pregnancy or a PUL and low and plateauing serum hCG concentrations. (15)
CAVE: Ruptur auch bei sehr tiefen oder negativen beta-HCG-Werten möglich, daher immer Klinik erfragen und Sono!
Nach MTX Therapie
- orale Folsäure-Substitution
- Fertilitäts-Rate nach Methotrexat und Salpingotomie ähnlich, Ovarialreserve nicht beeinträchtigt nach Methotrexat (3, 5, 16, 17, 18)
- Risiko für erneute ektope Schwangerschaft nach Methotrexat ähnlich wie nach laparoskopischer Salpingotomie (19)
- Intervall zur nächsten Konzeption: mind. 3 Monate (keine klare Datenlage), solange sichere Antikonzeption
Tubargravidität
- medikamentöse Therapie zu bevorzugen falls möglich (s. Einschlusskriterien
Single-Dose-Schema
- 50mg/qm i.m. (Fertigspritzen von der Spitalapotheke) (20)
- kein sigifikanter Unterschied im Behandlungserfolg zwischen single.- und multi-Dose (laut Literatur bei ca 89-91% bzw 86-93%), daher single-dose für Tubargravidität, da weniger Nebenwirkungen (6, 7, 21, 22)
- ca. 15-20% der Frauen brauchen eine 2. Dosis (2, 20)
- s. Tabelle
- (nach individuellem Entscheid multi-dose Schema möglich)
Interstitielle Schwangerschaft
- CAVE: 20-50% Rupturgefahr, relativ früh schon in der Schwangerschaft (23)
- Bei asymptomatischer, kreislaufstabiler Patientin ohne Anhalt auf Ruptur oder drohende Ruptur sowie vorhandener Compliance medikamentöse Therapie mit Methotrexat möglich (23, 24, 25, 26, 27)
- Im Vorfeld über Hysterektomie aufklären
Methotrexat Multi-Dose-Schema
- 1mg/kg KG i.m.
-
s. Tabelle
Bei primär unsicherer Situation mit drohender Ruptur, fehlender Compliance oder klinischer Verschlechterung unter medikamentöser Therapie ist ein operatives Vorgehen zu wählen - Laparoskopische Cornuotomie und ipsilaterale Salpingektomie mit Resektion des interstitiellen Anteils der Tube inkl. etwas Myometrium
- Primär intraoperativ Injektion von hochverdünntem Noradrenalin ins cornuale Myometrium und Vorlegen einer Tabaksbeutel-Naht
- 2-schichtiger Verschluss von Myometrium und Serosa
- bei unkontrollierbarer Blutung ev. Ligatur der aufsteigenden Äste der A. uterina
- Fälle einer Uterusruptur in der Folgeschwangerschaft nach operativer Therapie einer insterstitiellen EUG sind beschrieben (28)
- Nach medikamentöser Therapie besteht ebenfalls ein unklares Risiko einer Uterusruptur in der Folgeschwangerschaft (29)
Cervikale Schwangerschaft
- Diagnostisches Merkmal: Sanduhr-förmiger Uterus mit aufgetriebenem Zervikalkanal
- Differenzialdiagnose: Abort einer intrauterinen Schwangerschaft mit aktueller Lage im Zervikalkanal, Sliding sign
- Bei unklarer Diagnose ev. Verlaufs-Ultraschall am Folgetag oder MRI
- Bei hämodynamisch stabiler Patientin primär konservativer, medikamentöser Therapieansatz mit Methotrexat (30, 31, 32)
- Im Vorfeld über Hysterektomie aufklären
Methotrexat Multi-Dose-Schema (32, 33)
- 1mg/kg KG i.m.
- s. Tabelle
Möglichkeit zusätzlich/oder alleinig transvaginal intraamnial Methotrexat (50 mg) (32) oder KCl (5 mmol/l) (32) bei vitalem Embryo (30, 31) zu verabreichen
- operatives Vorgehen bei Versagen der medikamentösen Therapie oder bei schweren Blutungen
- Ev. vorher: Ligatur der zervikovaginalen Äste der A. Uterina bei 3 und 9 Uhr, intrazervikale Applikation von hochverdünntem Noradrenalin und/oder Embolisation der A. uterina, bzw laparoskopisches Setzen von Bulldog-Klemmen zur Reduktion des Risikos einer schweren Hämorrhagie und Hysterektomie (34, 35)
- Intraoperativ vorsichtige Dilatation des Zervikalkanales, Absaugen oder Curettieren
- Postoperativ bei persistierender Blutung ggf Einlage Foley-Katheter in den Zervikalkanal 24-48h (fixieren mit Tabacks-Beutel-Naht)
- Bei weiterhin persistierender Blutung bilaterale Ligatur der A. uterinae (31, 35)
Schwangerschaft in der Sectionarbe
- Ektope Schwangerschaft im Myometrium einer Sectio-Narbe
- Steigende Anzahl Sectiones erhöht Risiko nicht; Risiko nicht höher je kleiner Intervall von Sectio zu Konzeption (36)
- Bei hämodynamisch stabiler Patientin primär konservativer, medikamentöser Therapieansatz mit Methotrexat
- Über Hysterektomie aufklären
Methotrexat Multi-Dose-Schema
- 1mg/kg KG i.m.
- s. Tabelle
Alternativ:
- Methotrexat 1mg/kg KG transvaginal unter transvaginal-sonographisch gesteuerter Kontrolle oder unter LSK-guidance in Fruchtsack applizieren (36)
- Oder kombiniert intraamnial und systemisch Methotrexat im Single-dose Schema (37)
- Operative Therapie nur bei Versagen der konservativen Therapie oder Uterusruptur (36): primär laparoskopisch; hysteroskopisches Vorgehen auch beschrieben (38); oder mit ultraschall gesteuerter Curettage, ev. nach vorhergehender Embolisation der A. uterina (39)
- Allenfalls besteht ein erhöhtes Risiko einer Uterusruptur in einer Folgeschwangerschaft nach ektoper Schwangerschaft in der Sectionarbe (36)
- Die Uterotomie sollte nach Therapie einer ektopen Schwangerschaft in der Sectionarbe mit Methotrexat/operativ vor einer nächsten Schwangerschaft ggf Hysteroskopisch/hydrosonographisch Beurteilt werden (36
- Keine Daten zum empfohlenen Intervall bis zur nächsten Schwangerschaft, eher bis zu 1 Jahr (36)
Abdominale Schwangerschaft
- Implantation im Abdominalraum ausserhalb Uterus/Tube/Ovar (Omentum, Beckenwand, lig. Latum, Douglas, Milz, Leber, Darm, Diaphragma)
- Maternale Mortalitätsrate 20%
- Kein optimales Management festgelegt, jedoch ist eine Beendigung der Schwangeschaft bei Diagnosestellung indiziert
- Problem: Management der Plazenta!
- Allenfalls CT/MRI um die Gefässversorgung und Placentationsstelle zu beurteilen (40, 41)
Primär chirurgisches Vorgehen mit Laparoskopie (42, 43, 44)
Fortgeschrittene Schwangerschaften: Chirurgisches Vorgehen (ggf. primär Laparotomie):
-
Abhängig vom Ort der Implantation der Plazenta: Blutungsrisiko zu hoch, wenn Plazenta mit entfernt wird?
- Ligatur Nabelschnur, Placenta in situ belassen
- Ggf präoperativ Embolisation der Hauptgefässversorgung der Plazenta (45)
- Postoperativ Monitoring der Patientin und der beta-HCG-Werte
- Ev. postoperativ Intervention mit arterieller Embolisation oder systemischer Methotrexat-Gabe (Überwachung der Infektparameter) (46)
- z.T. braucht es lange (Jahre), bis die Plazenta absorbiert ist, Risiko für Infektionen, Abszedierung, Sepsis, Obstruktionen, Bildung intestinaler Fisteln, Ruptur/Perforation (46)
Ovarielle Schwangerschaft
- Diagnostik nicht einfach: historisch 4 Kriterien nach Spiegelberg 1978
- Bei Patientin mit Kinderwunsch sollte in erster Linie die medikamentöse Therapie mit Methotrexat erfolgen (Erhalt der ovariellen Reserve), falls kein Anhalt auf Ruptur
Methotrexat Multi-Dose-Schema (keine Evidenz, Habbu et al. 2006 und Shamma el al. 1992 beschreiben erfolgreiche Therapie im single dose Schema (47, 48))
- 1mg/kg KG i.m.
- s. Tabelle
- Alternativ: 50mg Methotrexat in Fruchthöhle applizieren (49)
- Sollte eine primäre, operative Therapie nötig sein, bzw die medikamentöse Therapie versagen: Laparoskopische Zystektomie bzw Wedge-Resektion (50), nur in Ausnahmefällen Ovarektomie
- CAVE: intraoperativ korrekte Diagnosestellung bei diagnostischer Laparoskopie bei schlechtem AZ bei V.a. (rupturierte) EUG nur in 28% der Fälle (51), DD hämorrhagische Corpus luteum Zyste, Endometriom etc.
Pregnancy of unknown location
- Outcome der PUL: in 44-69 % failed PUL, intrauterine Schwangerschaft in 30-37 %, in 8-14 % ektope Schwangerschaft, persistierende PUL in 2-6 % (52, 53, 54)
- V.a. bei positivem Kinderwunsch, bei asymptomatischer Patientin mit fehlender bis minimal freier Flüssigkeit exspektatives Vorgehen falls beta-HCG < 1500 IU/ml
- Initial beta-HCG-Kontrollen alle 48-72h, nach deutlichem Abfall regelmässige, wöchtentliche beta-HCG-Kontrollen bis < 0.1 IU/ml
Systemische Therapie
Indikationsstellung Grosszügig, v. a. bei negativem Desiderium, bei Plateau-Bildung des beta-HCG oder im Verlauf Diagnose einer extrauterinen Gravidität (sollten die Kriterien für MTX erfüllt sein):
Methotrexat Single-Dose-Schema
- 50mg/qm i.m.
- s. Tabelle
- bei Kontraindikationen für medikamentöses Vorgehen (instabile Patientin, viel freie Flüssigkeit, starke Schmerzen) grosszügig ad diagnostische Laparoskopie
WICHTIG: Die meisten dieser ektopen Schwangerschafts-Formen sind selten, und Therapieempfehlungen von kleinen Studien und case reports hergeleitet. Ein optimales Vorgehen daraus abzuleiten ist daher schwierig.
Organisation
- MTX muss in der genauen Menge in der Spitalapotheke bestellt werden, CAVE: Therapie am Wochenende vorbestellen (Formular im gynäkologischen Ambulatorium, s. Anhang)
- Dokumentation im beta-HCG-Buch (Gynäkologisches Ambulatorium), beta-HCG-Verläufe am Rapport berichten
- Info-Blatt für Patientinnen abgeben (s. Anhang)
Behandlungstag |
Single dose Schema |
Multi dose Schema |
1 |
Bestimmung beta-HCG; MTX 50mg/m2 KOF i.m. (s. Link unten) |
Bestimmung beta-HCG; MTX 1mg/kg KG i.m. |
2 |
Leucovorin 7.5 mg per os |
|
3 |
Bestimmung beta-HCG; Abfall von >15%: beta-HCG-Kontrollen 1x/Woche bis 2x negativ Abfall <15%: erneut MTX 1mg/kg KG i.m. Ultraschallkontrolle |
|
4 |
Bestimmung beta-HCG; Ultraschallkontrolle |
Leucovorin 7.5 mg per os |
5 |
Bestimmung beta-HCG; Abfall von >15%: beta-HCG-Kontrollen 1x/Woche bis 2x negativ Abfall <15%: erneut MTX 1mg/kg KG i.m. Ultraschallkontrolle |
|
6 |
Leucovorin 7.5 mg per os |
|
7 |
Bestimmung beta-HCG; Abfall von >15% von Tag 4-7: beta-HCG-Kontrollen 1x/Woche bis 2x negativ Abfall <15%: 2. Gabe von MTX 50mg/m2 KOF i.m. Labor: Hg1, Leber- und Nierenwerte; Ultraschallkontrolle |
Bestimmung beta-HCG; Abfall von >15%: beta-HCG-Kontrollen 1x/Woche bis 2x negativ Abfall <15%: erneut MTX 1mg/kg KG i.m. Labor: Hg1, Leber- und Nierenwerte; Ultraschallkontrolle |
8 |
Leucovorin 7.5 mg per os |
|
9 |
||
10 |
Bestimmung beta-HCG; Ultraschallkontrolle |
|
11 |
||
12 |
||
13 |
Bestimmung beta-HCG; Abfall <15% von Tag 10 – 13 Gabe 3. Dosis MTX 50mg/m2 KOF i.m. Labor: Hg1, Leber- und Nierenwerte; Ultraschallkontrolle |
|
14 |
Bestimmung beta-HCG; Abfall von >15%: beta-HCG-Kontrollen 1x/Woche bis 2x negativ Abfall <15%: erneut MTX 1mg/kg KG i.m. Labor: Hg1, Leber- und Nierenwerte; Ultraschallkontrolle |
|
15 |
Leucovorin 7.5 mg per os |
|
16 |
Bestimmung beta-HCG; Ultraschallkontrolle |
|
17 |
||
18 |
||
19 |
Bestimmung beta-HCG; Abfall <15% von Tag 16-19 ad LSC |
|
20 |
||
21 |
Bestimmung beta-HCG; Abfall von >15%: beta-HCG-Kontrollen 1x/Woche bis 2x negativ Abfall <15%: erneut MTX 1mg/kg KG i.m. Labor: Hg1, Leber- und Nierenwerte; Ultraschallkontrolle |
|
22 |
Leucovorin 7.5 mg per os |
|
23 |
||
24 |
||
25 |
||
26 |
||
27 |
Bestimmung beta-HCG; Abfall von >15%: beta-HCG-Kontrollen 1x/Woche bis 2x negativ Abfall <15%: Vorstellung Tumorboard |
Tabelle
Single und multi dose Schema für Methotrexat-Verabreichung in EUG’s.
Link für KOF-Rechner: http://halls.md/body-surface-area/bsa.htm
Anm.: 1:
Das Multi-Dose Schema wird in der Regel 1x durchgeführt (Tag 1-8). 5. Dosis MTX/Leucovorin am Tag 14 und 15 möglich (55, 56, 57)
Anm 2:
Sollte es im wöchentlichen followup der b-HCG-Werte zu einem Abfall zwischen zwei Messungen von < 15% kommen, Methtrexatgabe wiederholen (57) .
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Informationsblatt Patienten
Autor: G. Hornke und A. Günthert
Autorisation: A. Günthert
Version: 20.03.2017
Gültigkeit: 31.12.2018